Für diese zweite Folge von Ludwig van Beethovens Streichquartetten hat das Doric String Quartet ein Quartett aus der mittleren, ein Quartett aus der späten und zwei Quartette aus der frühen Schaffensphase zu einem Programm zusammengestellt, das sowohl für sich allein steht als auch Teil des gesamten Zyklus ist. Die Musiker beginnen mit einer lebhaften Darbietung von op. 18 Nr. 2 und spielen anschließend das Quartett op. 130, in dem sie als Finale die „Große Fuge“ op. 133 aufführen, wie Beethoven sie lange in Betracht gezogen hatte. Sie haben das alternative Finale angefügt, das erstmals mit op. 130 veröffentlicht wurde, sodass der Zuhörer zwischen beiden Versionen wählen kann. Auf op. 18 Nr. 5 in A-Dur folgt dann op. 59 Nr. 2 in e-Moll. Op. 18, Beethovens erste Quartettsammlung, zeigt oft Einflüsse aus den Quartetten von Haydn und Mozart, wenn auch stark gefiltert durch Beethovens ursprüngliche künstlerische Sensibilität. Die zweite Gruppe, die drei „Rasumowski-Quartette“, op. 59, wurde in einer goldenen Phase des kreativen Lebens des Komponisten geschrieben (neben der Vierten Symphonie, dem Violinkonzert und Fidelio) und zeigt sowohl eine Weiterentwicklung gegenüber der früheren Gruppe als auch eine kraftvolle Eigenständigkeit. Obwohl sie von ihrem ersten Publikum missverstanden (oder als unverständlich empfunden) wurden, werden Beethovens späte Quartette heute allgemein als einer der Höhepunkte der westlichen Kunstmusik bewundert. Strawinski betrachtete die „Große Fuge“ als ein ‚absolut zeitgenössisches Musikstück, das für immer zeitgenössisch sein wird‘.