Heitor Villa-Lobos gestand einmal, dass er es liebe, Streichquartette zu schreiben, und erklärte: „Man könnte sagen, dass es eine Manie ist.“ Seine 17 Quartette bilden den wesentlichen Teil seines kammermusikalischen Schaffens und decken eine lange Schaffensperiode ab, die von seinem Nationalbewusstsein und musikalischer Experimentierfreudigkeit geprägt ist. Die spontanen, oft kühnen Quartette, die nicht selten auf die musikalische Folklore Brasiliens zurückgreifen, umfassen strenge Polyphonie ebenso wie überschäumende Lebensfreude und Virtuosität. Es sind einige der charakteristischsten und gelungensten Kammermusikwerke des 20. Jahrhunderts.