Für seine musikalische Rauminstallation Become Ocean gewann John Luther Adams (nicht zu verwechseln übrigens mit seinem nur Fast-Namensvetter John Adams) im Jahr 2014 den Pulitzer-Preis für Musik. In dem Stück verband er Minimalismus in seiner reinsten Form mit komplexen Mehrschichttechniken und Echo-Wirkungen in der Tradition von Charles Ives zu einer im positivsten Sinne sonderbaren Musik, die eine „Harmonia Mundi“, eine „Harmonie der Welt“ auszustrahlen schien.
Dabei wollte der Komponist bereits mit Become Ocean auch auf das zentrale Problem unserer Zeit hin-weisen, den Klimawandel. Klima-wandel in Musik ist auch seine neue Komposition Become Desert geworden, das erneut als Auftragskomposition für das Seattle Symphony Orchestra entstand, das bereits Become Ocean aus der Taufe gehoben und für die Surround-Einspielung des Stücks den weltrenommierten Grammy Award erhalten hatte. Become Ocean wurde in der Folge zu einem weltweiten Bestseller und ist heute das am meisten verkaufte Album des Cantaloupe-Labels.
Wieder scheint Adams' Musik bei Become Desert über den Dingen zu schweben: Orchester und Chor spielen (geleitet von Chefdirigent Ludovic Morlot zusammen mit mehreren Assistenzdirigenten) in verschiedenen Teilen der akustisch so gelobten Benaroya Hall von Seattle. Die Einspielung erscheint erneut beim Label Cantaloupe und weist neben der traditionellen Stereoversion (erhältlich als Stream, Download und CD) auch eine durch Wüstenbilder unterlegte Surroundfassung auf der dem physischen Tonträger beiliegenden DVD auf.
John Luther Adams untermauert mit Become Desert erneut seinen Ruf, einer der bedeutenden und wegweisenden Komponisten unserer Zeit zu sein, dessen Blick auf die Zukunft der Musik gerichtet zu sein scheint und nicht auf ihre Vergangenheit, dessen Kunst im Hier und Jetzt aktuelle Themen der lebenden Generationen aufgreift und diese in Bezug setzt zum Sein und Werden eines jeden Einzelnen von uns im unermesslichen Gefüge des Kosmos.