Beethoven begann mit der Komposition seiner „Leonore“ im Januar 1804. Das Thema – die Freilassung eines zu Unrecht inhaftierten Mannes in die Freiheit durch seine hingebungsvolle Ehefrau – gehörte zur Gattung der „Rettungsopern“, die Ende des 18. Jahrhunderts sehr populär waren. Die Uraufführung der Oper am 20. November 1805, die vor einem wenig verständnisvollen Publikum in einer Zeit politischer Umwälzungen gegeben wurde, war ein glatter Misserfolg. Beethoven reagierte darauf und schrieb die Oper mehrfach um. 1806 wurde eine leicht gekürzte „Leonore“ aufgeführt aber auch diese blieb relativ glücklos. Nach weiteren Überarbeitungen, kristallisierte sich 1814 die heute bekannte Fassung des „Fidelio“ heraus.
Diese Aufführung der ursprünglichen Fassung von 1805 stammt aus dem Leonore-Projekt der Opera Lafayette, das mit einer Aufführung von Pierre Gaveaux' „Léonore“ begann, also jener Oper, nach der Beethoven seine Leonore modellierte. Die Kulissen und ein Großteil der Sänger aus der ersten Produktion kamen hier wieder zum Einsatz, um die Verbindung zwischen den beiden Werken zu verdeutlichen.