"Blindekuh" ist selbst unter eingeschworenen Experten über das Schaffen des Walzerkönigs Johann Strauß (Sohn) wenig bekannt. Wie ein Phantom geistert diese Operette aus dem Jahr 1878 durch die Schriften über Leben und Werk von Johann Strauß.
Das mit Abstand erfolgloseste Werk des Wiener Komponisten litt von Beginn an unter einem vollkommen konfusen Libretto, womit der Misserfolg von "Blindekuh" schon nach der Uraufführung besiegelt schien. Gleichwohl sind mehrere Nummern aus der Operette ausgekoppelt zu veritablen Strauß-"Hits" geworden, und mindestens fünf Melodien aus dem Stück dienten Strauß als Grundlage für spätere, erfolgreiche Walzer und Polkas.
Das lässt schon erahnen, dass "Blindekuh" musikalisch substanzieller ist, als man aufgrund seiner verunglückten Aufführungsgeschichte vermuten würde. Dies bestätigt sich nun auch in der sensationellen Weltersteinspielung der gesamten Operette beim Label Naxos durch eine multinationale Besetzung, unter der der Name der Berliner Sopranistin Andrea Chudak herausragt.