Ganze zwei Jahre hat sich die Cembalistin Anne-Catherine Bucher genommen, um Johann Sebastian Bachs Goldberg-Variationen so gründlich wie möglich zu studieren. Dabei ist sie auf verblüffende Parallelen von Bachs Komposition mit der Himmelsmechanik gestoßen. Die Künstlerin erläutert ihre Auffassung des Werks selbst wie folgt: "Diese Einspielung steht am Ende zweier Jahre, die ganz im Zeichen der 30 Bach-Variationen standen. In dieser Zeit kam es immer wieder zu besonderen Begegnungen mit dem Publikum, besonders bei den Cafés Baroques im Arsenal in Metz. Mit Humor und Begeisterung habe ich dort den Charakter, die Formen, den Kompositionsprozess, den historischen Kontext, aber auch unsere zeitgenössische Sicht auf die Goldberg-Varitionen, dieses Meisterwerk, untersucht.
Ich habe alle Literatur darüber regelrecht verschlungen. Doch zwei Rätsel blieben lange Zeit bestehen: Warum steht die Ouvertüre nicht am Anfang, sondern in der Mitte des Zyklus? Endlich bin ich auf eine kosmische Lösung gestoßen, auf die ich in meinem Text zu meiner Aufnahme eingehe.
Die zweite Frage betrifft die ersten beiden Variationen, die nicht in das übliche Schema passen. Ich verstehe sie deshalb als Einleitung, lasse das abschließende Quodlibet unberücksichtigt und beginne die folgenden Dreiergruppen von Variationen jeweils mit einem Kanon." Anne-Catherine Bucher