Home / NEUHEITEN Farrenc: Sinfonien Nr. 2 und Nr. 3 |
Louise Farrenc war eine außergewöhnliche Figur zu ihrer Zeit. Sie studierte bei Anton Reicha und stammt somit aus derselben Schule wie Hector Berlioz, Franz Liszt, César Franck, Georges Onslow und Charles Gounod. Ebenso wie die Genannten würde Louise Farrenc, wenn man rein ihre musikalische Leistung betrachtete, unzweifelhaft zu den großen Komponisten des 19. Jahrhunderts gezählt werden, aber sie war ja eine Komponistin. Dieser Umstand brachte es mit sich, dass ihr bis in die jüngste Zeit nicht dieselbe Aufmerksamkeit entgegengebracht wurde, wie ihren komponierenden männlichen Kollegen. Robert Schumann lobte Louise Farrencs Musik sehr in seiner Neuen Zeitschrift für Musik, während er seiner eigenen Frau das Komponieren mehr oder weniger untersagte. 1842 brachte es Farrenc als erste und einzige Frau ihrer Zeit zu einer Stelle als Musikprofessorin am Pariser Konservatorium. Ihr Kompositionsstil ist für ihre Zeit sehr eigenständig. Für ihre Sinfonien ging sie von einem Sinfoniemodell nach dem Vorbild Mozarts aus, entwickelte aber spätestens in ihrer dritten und letzten Sinfonie eine eigene Klangrede, die Farrenc als bedeutende musikalische Stimme ihrer Ära ausweist.