Am 08. Dezember 2019 wäre der polnisch-russische Komponist Mieczys?aw Weinberg 100 Jahre alt geworden. Der Komponist, von dem man vor wenigen Jahren noch kaum wusste, welche der zahlreichen Schreibweisen seines Vornamens die richtige ist, darf getrost als die größte musikalische Wiederentdeckung eines Komponisten seit der Wiederentdeckung Gustav Mahlers seit den 1970er-Jahren betrachtet werden.
Weinberg war einerseits ein unverkennbares Originalgenie mit einem unverwechselbaren Personalstil, andererseits setzte er bei der musikalischen Diktion seines Mentors Schostakowitsch an. Das macht seine Musik heute so reizvoll für auch größere Publikumsschichten.
Mit seinen Flötenkonzerte komponierte Weinberg ungewohnt leichte, wunderschöne und anscheinend unbeschwerte Musik in doch so schwierigen Zeiten. Wie eine milde Sommerbrise wirken diese Werke in seinem ansonsten doch so herbstlich-düster wirkenden Œuvre.
Die Musik für Flöte und Klavier wurde nach den originalen autographen Partituren unter großem Aufwand durch die Interpretinnen Elisaveta Blumina und Claudia Stein rekonstruiert und für NAXOS eingespielt. Sie bieten einen faszinierenden Kosmos von Stimmungen und kammermusikalischen Lösungen und zeigen erneut, was für ein genialer Komponist Weinberg in allen Werkgattungen war.