Sergej Taneyev war eine Schlüsselfigur der russischen Sinfonik des späten 19. Jahrhunderts. Er war Schüler Rubinsteins und Tschaikowskys und entzog sich dem nationalistischen Diktat des „mächtigen Häufleins“, in dem er in seine Musik sowohl russische, als auch westliche Elemente integrierte. Als Lehrer von Rachmaninow und Skrjabin öffnete er der modernen russischen Musik des 20. Jahrhunderts Tür und Tor. Thomas Sanderlings Einspielungen von Tanejews Sinfonien zeichnen seine Entwicklung vom frühen Einfluss von Brahms bis hin zu einem groß angelegten Meisterwerk in der abschließenden Sinfonie Nr. 4 und einigen selten aufgeführten Ouvertüren nach.