In mehr und mehr steigendem Maße wird die herausragende Qualität der Musik von Louise Farrenc einer wachsenden Anzahl von Hörerinnen und Hörern bewusst. Als einzige Professorin des seinerzeit noch sehr jungen Pariser Konservatoriums komponierte sie nicht nur auf Augenhöhe mit den männlichen Komponisten ihrer Zeit, sondern übertrumpfte sie noch in vielen Aspekten.
Ausgebildet von Anton Reicha entstammte sie also derselben Schule wie Berlioz, Liszt, Meyerbeer, Franck und Gounod. Und ihre Sinfonien zeigen, dass sie zwar konservativer als die meisten der genannten Persönlichkeiten komponierte, aber um keinen Deut weniger interessant.
Farrencs erste Sinfonie zeigt noch deutliche Einflüsse des späten Mozart und frühen Beethoven und beweist die außergewöhnliche Meisterschaft der Komponistin, die eine der wenigen Frauen ihrer Generation war, deren Werke viel aufgeführt und hoch wertgeschätzt wurden. Diese Wertschätzung kann ihnen heute wieder entgegengebracht werden, zumal die vorliegende Aufnahme der Solistes Européens Luxembourg unter der Leitung von Christoph König durch ihre hochstehende Qualität die Annäherung an das sinfonische Œuvre Farrencs sehr erleichtern.
Die Aufnahme komplettiert den Zyklus aller drei Sinfionien Farrencs. Das erste Album mit den Sinfonien Nr. 2 und 3 war bereits 2018 unter dem allgemeinen Beifall der Musikkritik erschienen (8.573706).