Johann Simon Mayrs Messen waren in ganz Europa gefragt und ihre Gestaltung wurzelt in der italienischen Tradition der Messa concertata, die eine Aufteilung in einzelne Vokalnummern verlangt. Die Messe in e-Moll gilt seit Langem als herausragendes Beispiel für Mayrs späten Stil, der durch seine polyphone Beherrschung und die Dialoge zwischen Sängern und konzertierenden Soloinstrumenten ausgesprochen eindringlich ist. Die frühere f-Moll-Messe beschwört sowohl Freude als auch tiefe Melancholie herauf, stets begleitet von Mayrs bemerkenswerter Gabe für melodische Schönheit.