Die sinfonische Bühnenmusik zu Shakespeares „Der Sturm“ war eines der letzten Orchesterwerke, die Jean Sibelius komponierte, bevor er in das rätselhafte „Schweigen von Järvenpää“ verfiel, das bis zu seinem Tod andauerte. Im Jahr 1925 vom führenden dänischen Theaterproduzenten Johannes Poulsen in Auftrag gegeben, verwendete Sibelius aufgrund der hohen Ausdrucksanforderungen des Stücks einen großen musikalischen Apparat. Vom schaurigen Tongemälde des eröffnenden Schiffbruchs über schwebende Lieder, ungestüme Charakterisierungen und eindringliche Naturschilderungen nutzte Sibelius hier alle Freiheiten, die Themen von Shakespeares magischer Welt in seinen eigenen, einzigartigen Klang umzusetzen.