César Francks einzige Sinfonie entstand zu einer Zeit, als die französische Musikwelt versuchte, mit der großen deutschösterreichischen Tradition zu konkurrieren und ihr gleichsam nachzueifern. Das „durch-die-Dunkelheit-zum-Licht"-Narrativ der Sinfonie in d-Moll nimmt unverkennbar Bezug auf Beethovens Neunte, die ebenfalls in d-Moll gehalten ist. Die charakteristischen Themen, die innovative zyklische Form und die allgemeine Tiefe des Werks sind von besonderer Wirkung. Francks Schüler Ernest Chausson wurde zweifelsohne von den thematischen Metamorphosen seines Lehrers inspiriert, in seiner Sinfonie ist aber auch der übermächtige Einfluss Wagners allgegenwärtig.