Les Fêtes de l’Hymen et de l’Amour war Rameaus erster Ausflug in die Welt der altägyptischen Mythologie. Das Libretto verlangt nach Magie, antiken Göttern und Spezialeffekten; Kurz – nach Aufwand!
Rameau hat auf das zu erwartende Bühnenspektakel mit einer seiner brillantesten Partituren reagiert, in der er galante und pastorale Passagen mit kraftvollen Vokal- und Orchesterpartien abwechselte.
Les Fêtes de l’Hymen et de l’Amour gehört indes zu Rameaus sogenannten Ballett-Opern und weist neben den vokalen Höhepunkten auch viele tänzerische Elemente auf. Der Untertitel des Werks lautet übrigens Les Dieux d’Egypte, und das deutet bereits an, dass wir einige der bekanntesten Gottheiten des alten Ägypten sozusagen höchstpersönlich auf der Bühne erleben. Diese hoch originelle Abwandlung der Barock-Oper mit ihrer Vorliebe für den Auftritt antiker Gottheiten ist eine faszinierende Sujet-Abwandlung, die in der Geschichte des Barocks ziemlich einzigartig sein dürfte.
Die wunderbar fantasievolle und prächtig ausgestattete Produktion der Opera Lafayette wird dem Werk Rameaus vollauf gerecht in ihrer kecken Verspieltheit, ihrer Liebe zum Detail und ihrer prachtvollen Kostümierung. Auch die musikalischen Leistungen sind bemerkenswert, sodass hier kein Freund der französischen Barockoper enttäuscht sein wird.