Joachim Raffs Sinfonien stellen eine Vereinigung reiner Musik mit den programmatischen Elementen der neudeutschen Schule dar, für die Liszts sinfonische Dichtungen typisch sind. Auf Raffs Sinfonie Nr. 8 aus dem Jahr 1876 „Frühlingsklänge“ folgte zwei Jahre später die 9. Sinfonie mit dem Titel „Im Sommer“. Sie sind Teil einer Reihe, die die vier Jahreszeiten feiern. Beide Sinfonien sind in einem sofort zugänglichen und attraktiven Stil geschrieben und für das vergleichsweise bescheidene klassische Orchester komponiert, nicht für den wagnerianischen Klangapparat. Dirigent Urs Schneider ist ein Spezialist für Raff: er hat fast sein gesamtes Werk eingespielt und somit das Werk des Schweizer Komponisten vor dem Vergessen bewahrt.