Nach dem großen Erfolg von Korngolds „Das Wunder der Heliane“ folgt nun die nächste hervorragende Produktion aus der Deutschen Oper Berlin. Zemlinskys Einakter „Der Zwerg“ ist ein veritables Psychodrama nach Oscar Wildes Stück „Der Geburtstag der Infantin“. Es geht um Liebe, soziale Verachtung und tragisches Schicksal eines von der Gesellschaft ausgeschlossenen. Der spannenden, spätromantischen und mitreißenden Oper vorangestellt wurde – quasi als musikalische Einstimmung – Arnold Schönbergs „Begleitungsmusik zu einer Lichtspielscene“ für zwei Klaviere und Orchester.
Die Inszenierung von Tobias Kratzer ist charaktertreu, mit dem nötigen Tiefgang. Das Ensemble der Deutschen Oper zeigt sich von seiner allerbesten Seite, allen voran Elena Tsallagova, Emily Magee und der hervorragende David Butt Philip in der Titelrolle. Chor und Orchester werden von Donald Runnicles geleitet.