Richard Strauss' „Arabella“ ist eine lyrische Komödie, die von Nöten und Obsessionen in einer Gesellschaft erzählt, deren altbürgerliche Werte zerbröckeln. Die Spielsucht hat die Familie des Kavallerieoffiziers Waldner in den finanziellen Ruin getrieben, und ihre einzige Hoffnung auf Rettung besteht darin, ihre Tochter Arabella in eine wohlhabende Familie einzuheiraten. Strauss' orchestrale Opulenz in Verbindung mit dem zeitgenössischen Wiener Ambiente führte dazu, dass Arabella oft als heitere Verwechslungskomödie wahrgenommen wurde, aber Tobias Kratzers facettenreiche Inszenierung erforscht auch die Uneinigkeit zwischen den Figuren und beleuchtet Spannungen, die das Wien des 19. Jahrhunderts mit der Gegenwart verbinden.

„Arabella“ war im März 2023 der gefeierte Auftakt zu Tobias Kratzers Strauss-Triptychon an der Deutschen Oper Berlin. In den Hauptrollen sie Sara Jakubiak, Elena Tsallagova, Doris Soffel, Robert Watson, Russell Braun und Albert Pesendorfer zu sehen. Es musizieren Chor und Orchester der Deutschen Oper Berlin unter der Leitung von Sir Donald Runnicles.