Nüchtern musikhistorisch betrachtet, beschränkt sich die Bedeutung von John Field vor allem auf seine Rolle als Urheber der Klaviermusikgattung des Nocturne, einer Art „musikalischem Nachtstück“, das viele nachfolgende Komponisten dankbar aufgriffen und zur Vollendung führten.
Emotional und ästhetisch betrachtet, kann man John Field als eine Art irisches Äquivalent zu Frédéric Chopin betrachten. Zwar war der reisende Klaviervirtuose Field, der vor allem für sich selbst komponierte, kein Genie wie Chopin, aber der Rausch seiner Klangfarben und die melodische Erfindung seiner Klavierkonzerte und Solostücke ist einzigartig und zählt mit zum Schönsten, was die Musik des 19. Jh. zu bieten hat. Das fand übrigens auch Robert Schumann, der sich stets sehr anerkennend über John Field äußerte und mit dem Iren auch im persönlichen Austausch stand.
Fields Klavierkonzerte sind selten eingespielte Kostbarkeiten der Klavierromantik. Die NAXOS-Gesamtaufnahme mit Benjamin Frith und der Northern Sinfonia erhielt zahlreiche Auszeichnungen und Schallplattenpreise und gilt seit Langem als eine Referenzaufnahme.
Zum ersten Mal werden diese international mit vielen Preisen und Höchstwertungen bedachten Einspielungen nun in einer kompakten Box zum besonders günstigen Preis zugänglich gemacht und dürften damit das wohl attraktivste Angebot in Sachen John Field auf dem derzeitigen Tonträgermarkt sein.