Les Vendredis – so wird eine Sammlung von Streichquartetten verschiedener russischer Komponisten genannt, die bei den berühmten Freitags-Konzerten des Verlegers Belaieff Ende des 19. Jahrhunderts eine Rolle spielten. Darunter befanden sich so illustre Persönlichkeiten wie Alexander Glasunow, Anatoli Liadow oder Rimsky-Korsakow. Belaieff, Sohn und Erbe eines reichen Holzhändlers, war musikbegeistert und spielt ausgezeichnet Bratsche. So war es naheliegend, dass er für sein Haus Streichquartette aufführen und auch komponieren ließ. Einige dieser Werke wurden 1899 veröffentlicht – natürlich in seinem eigenen Verlag, den er in den 1880er-Jahren gegründet hatte. Die kleinen und auch größeren Werke dieser Sammlung bezaubern auch heute noch und sind leider viel zu selten zu hören, obwohl sie heute aus musikhistorischer Sicht als ein Katalysator beim Aufbau eines russischen Musiklebens gelten und einen Grundpfeiler der später so grandiosen russischen Kunstmusiktradition markieren. Für ein Streichquartett wie das Szymanowski Quartett, das sein Publikum immer wieder mit raffiniert konzipierten Konzertprogrammen begeistert, ist die Beschäftigung mit diesen auserlesenen Miniaturen Vergnügen und Leidenschaft zugleich. Ihre technische Perfektion kann sich bei so manchen Schwierigkeiten bewähren, ihr seelenvolles Spiel ist bei den lyrisch-tiefen Momenten dieser russischen Juwelen genau richtig am Platz.