Schostakowitschs achte Sinfonie ist ein komplex gebautes, singuläres Werk, das zugleich eine einfache, unmittelbar zugängliche Sprache spricht. Diese Musik hat verschiedene Botschaften auf verschiedenen Ebenen – und einer der Ebenen den Vorzug zu geben, mag vordergründig dem Verständnis dienlich sein, beraubt uns jedoch der Mannigfaltigkeit, die hier immer wieder fasziniert. Andrey Boreiko hat bereits mit seinen früheren Schostakowitsch-Interpretationen mit dem Radio-Sinfonieorchester Stuttgart des SWR gezeigt, dass er den ganzen Facettenreichtum und die Hintergründigkeit von Schostakowitschs Sinfonik zu nehmen weiß wie heute nur wenige andere Dirigenten es noch vermögen. Auch Boreykos Einspielung der Achten ist wieder ein bemerkenswertes Highlight, selbst in der an Höhepunkten so reichen Schostakowitsch-Diskografie.