Franco Alfano kann als einer der letzten Vertreter der italienischen Verismo-Schule angesehen werden und hatte seine größten Erfolge auf dem Gebiet der Oper. Seine Kammermusik blieb bisher weitgehend unbeachtet, darunter die hier vorliegenden Streichquartette. Das erste in D-Dur wurde während des 1. Weltkrieges komponiert und lotet mit seiner fast orchestralen Kraft die Grenzen des Quartetts komplett aus, unterstrichen von einem Habanera-Rhythmus. Das zweite Werk in C-Dur ist etwas kompakter, zeigt aber die ganze Bandbreite der Einflüsse Alfanos, zu denen russische und osteuropäische Musik gehört, ländliche Tänze und der französische Impressionismus. Das dritte in g-Moll wurde 1944 begonnen, ein Jahr nach dem Tod seiner geliebten Frau, der Alfano im ergreifenden ersten Satz gedenkt.