Der Belgier Robert Groslot ist ein Meister der Synthese: Nicht nur verschmelzen in seiner Person drei erfolgreiche Laufbahnen (Komponist, Dirigent und Pianist), sondern auch die Musik, die er komponiert, ist ein Schmelztiegel der Stile. Als Dirigent hat Robert Groslot unter anderem nicht weniger als 880-mal die NOKIA Night of the Proms geleitet – eine Konzertreihe, bei der Künstler- aus Rock- und Popmusik auf Stars aus der Welt der Klassischen Musik treffen. In seiner eigenen Musik kombiniert er auf meisterhafte Weise und in einem unnachahmlichen Personalstil fast alles mit allem: Klassische Formen wie Konzert mit rhapsodisch-freier Behandlung des musikalischen Materials, Avantgarde-Techniken mit traditioneller Tonalität, Außermusikalische Inhalte als Basis von musikalischen Werken, Einflüsse aus Progressive Rock und Pop mit E-Musik der handwerklich höchsten Stufe. Hört sich das zunächst alles ein wenig unaufgeräumt an, ist man überrascht, wenn man zum ersten Mal Groslots Musik hört: Hier hat jede Note ihren Sinn und ihren Platz. Da ist ein handwerklicher Könner par excellence am Werk, ein Komponist, der zudem äußerst effektvoll orchestriert und einen Klangfarbenreichtum entfaltet, wie wir ihn vielleicht seit den französischen Impressionisten nicht mehr so schön gehört haben. Gleichzeitig ist seine Musik voller Unruhe und innerem Vorwärtsdrang: Ja, Groslot ist ein Getriebener, seine Musik trägt erkennbar manische Züge in sich, gelangt aber auch zu geradezu kontemplativen Passagen. Dass all dies große Kunst ergibt, ist die spannende Erkenntnis, und man kann sich kaum ein besseres Album zum Einstieg in das faszinierende Schaffen von Robert Groslot wünschen, als dieses neue Album mit drei seiner herrlichen Instrumentalkonzerte in fabelhaften Einspielungen unter Leitung des Komponisten.