Fritz Wunderlich hat der Welt nicht nur die schönsten Tenoreinspielungen der alten Meister Bach oder Mozart geschenkt, er hat sich auch in die Zeit davor und weit danach gewagt. In dieser Ausgabe der SWR-Fritz-Wunderlich-Reihe zeigen wir die immense Spannweite dieses Ausnahmesängers. Mit diesem Set würdigen wir seinen Einsatz für verschiedene Komponisten des 20. Jahrhunderts – und decken dabei eine stilistische Vielfalt ab, die ihresgleichen sucht. Fritz Wunderlich als Interpret solch „Neuer Musik“? Sein Biograf Werner Pfister brachte es auf den Punkt: „Dennoch, das Etikett vom Mozart-Tenor ist nicht viel mehr als ein Etikett. Im Nachhinein ... mutet es beinahe etwas ungerecht an. Fast ebenso gut könnte man Fritz Wunderlich als den perfekten Interpreten von Musik des 20. Jahrhunderts bezeichnen. Orff, Strawinsky und Alban Berg, Richard Strauss und Werner Egk, Janáček, Hans Pfitzner und Günter Raphael hat er gesungen, hat er meistens auch gerne und wiederholt gesungen. Auf der Opernbühne, in Konzerten oder vor Rundfunkmikrofonen – der perfekte Interpret moderner Musik.“ Die genannten Komponisten sind alle (bis auf Janáček) in diesem Albumset vertreten, hinzu kommen einige interessante Aufnahmen von unbekannteren Urhebern wie Everett Helm, Dietrich von Bausznern, Heinrich Feischner und Hermann Reutter. Einiges davon erscheint zum allerersten Mal und ist es wert, gehört zu werden. Immer wieder kann man die Perfektion dieses Sängers auch in komplexerer Musik nur bewundern.