Als Edward Elgar sich im Juni 1907 mit seinem Opus 55 erstmals an ein sinfonisches Werk wagte, war er erst kurz vorher zu seinem 50. Geburtstag geehrt worden. Ruhm hatte er überhaupt erst einige Jahre zuvor, im Juni 1899, mit der Uraufführung der Enigma Variations erlangt. Harmonisch ungewöhnliche Wendungen, unvermittelte Tempowechsel, eine energische Rhythmik und mitunter abrupte dynamische Abstufungen prägen Elgars erste Sinfonie, und nicht zu vergessen: Gleich zum Beginn eines der bekanntesten und einprägsamsten musikalischen Themen der Musikgeschichte! Der gewaltige Erfolg der Uraufführung im Dezember 1908 mit dem Hallé Orchestra unter Hans Richter, der das Stück für die beste Sinfoniekomposition ihrer Ära hielt, setzte sich fort: Elgars Erste trat einen wahren Triumphzug durch die Konzertsäle der Welt an. Das Werk markierte den endgültigen Durchbruch der englischen Sinfonik im 20. Jahrhundert. Es sei „das Edelste, was je von einem englischen Komponisten zu Papier gebracht wurde“, hieß es in der Presse. Diese Einspielung des Radio-Sinfonieorchesters Stuttgart des SWR unter der Leitung seines damaligen Chefdirigenten Sir Roger Norrington war einst die allererste Veröffentlichung beim Label des SWR und gilt seitdem als eine zeitlose Referenzdarbietung des Stücks. Dieses Album trug den viel zitierten "Stuttgart Sound" in alle Welt, etliche Erfolgsproduktionen folgten auf diesem Pfad. Nun ist die wegweisende Aufnahme zum Bestpreis erhältlich und sollte in dieser Form nochmals reichlich Hörer finden.