Ferruccio Busoni verschrieb sich als Komponist anfangs der romantischen Tradition, doch schon bald schuf er auch Werke mit erweiterter Tonalität. In seinem Konzert für Klavier und Orchester (mit Schlusschor) in C-Dur, op. 39 strebte er nach einer subtilen Verflechtung zwischen Klavier und Orchester, die sich hier darin zeigt, dass das Klavier nur selten ein Thema in Originalgestalt vorträgt, sondern meist das vom Orchester vorgegebene Material verziert und verwandelt. Michael Gielen war zeitlebens ein Fürsprecher von Busonis Schaffen und nahm etliche seiner Werke in seine Programme auf. Mit David Lively stand Gielen bei dieser Aufnahme ein Solist zur Seite, der keinerlei Berührungsängste mit kolossal dimensionierten Klavierkonzerten kannte.