Viel ist geschrieben worden über die Entstehungsgeschichte von Johannes Brahms´ d-Moll-Klavierkonzert: Wie der Komponist zunächst eine Sonate für zwei Klaviere, dann eine Sinfonie plante; wie ihn das übermächtige Erbe Beethovens hemmte; wie der junge Komponist auch als Pianist das Publikum schließlich begeisterte (Hannover) und verstörte (Leipzig).
Dina Ugorskaja präsentiert mit den Brandenburger Symphonikern unter der Leitung des Siemens-Preisträgers Peter Gülke das Werk als das, was es ist: Ein grandioses Stück Musikliteratur, das auch 160 Jahre nach der Uraufführung immer noch voller Rätsel und Wunder steckt.
Schon das titanische Anfangsthema hat es in sich: Mit mächtigem Paukenwirbel beginnend, scheint es sich geradezu aufzubäumen gegen die Musiker, die mit der Zähmung alle Hände voll zu tun haben – von Pianisten nicht zu
Unrecht gefürchtet sind die Oktavtriller…
Bei Dina Ugorskaja hingegen sind die in den besten Händen. Mit Bravour meistert die vielgefragte Pianistin die Klippen dieses Riesenwerkes und liefert sich mit dem Orchester einen wirklich „konzertierenden“ Wettstreit. Daran hat sicher auch Peter Gülke seinen Anteil; kaum ein anderer Dirigent verfügt über derartig profunde Kenntnisse über Werk und Autor, deren Umsetzung er „seinen“ Brandenburgern auf überzeugende Weise abzuringen versteht. Liebevoll produziert und in bester 2+2+2-Technik dreidimensional auf Super Audio CD eingefangen, bereichert die ambitionierte Zusammenstellung dieser so unterschiedlichen Werke jede Brahms-Sammlung.