Franz Liszt wurde auf die Begabung des jungen Joachim Raff aufmerksam und stellte ihn als eine Art Privatsekretär ein. In Weimar instrumentierte Raff einige der frühen Sinfonischen Dichtungen Liszts und gewann dessen Wertschätzung. Dass die nicht von ungefähr kam, zeigt diese Ersteinspielung des Leipziger Streichquartetts. Die beiden ersten Quartette Raffs sind großformatige Werke, die große Ambitionen erkennen lassen. Musikalisch emanzipierte sich Raff schnell von seinem Arbeitgeber und Mentor: Bereits die Musik seines ersten Quartetts lässt sich weder in die „neudeutsche“ noch in die „brahms'sche“ Schublade stecken.
Das weltberühmte Leipziger Streichquartett beginnt mit dieser Veröffentlichung einen Zyklus, bei dem sie sich der Kammermusik, vornehmlich den acht Streichquartetten Raffs widmen werden.