„… auf eine gantz neu besondere Art“ - so annoncierte Joseph Haydn seine Streichquartette op. 33. Und genauso könnte man auch die Neueinspielung durch das Leipziger Streichquartett charakterisieren: Haydns Originalität, Witz und Esprit erstaunen wieder einmal - ebenso der frappante Einfallsreichtum in der Wiedergabe des vielseitigen Spitzenensembles. Mit op. 33 hatte Haydn erstmals die Gelegenheit, seine „Erfindung“ des Streichquartetts am freien Markt anzubieten – den Liebhabern zur Subskription, den Verlagen zum Druck. Die Nachfrage (und damit die wirtschaftliche Erwartung) war so groß, dass eine unabgesprochene Vorankündigung durch den Verlag zu Missstimmung zwischen Komponisten und Herausgeber führte; Verleger Artaria gab schließlich dem berühmten Tonsetzer nach. Zehn Jahre nach den Quartetten op. 20 hatte sich Haydns Kompositionstechnik rasant entwickelt. Größtmöglicher Effekt wird nun mit erstaunlich sparsamen Mitteln erreicht; oftmals gibt es nur ein Thema, und winzigste Motivpartikel werden virtuos weiter verarbeitet. Gegenüber der Ersten Violine emanzipieren sich die tieferen Stimmen zunehmend. Besonders schön ist das in den langsamen Sätzen zu beobachten. Dabei spielt der Komponist immer wieder sehr raffiniert mit den Erwartungen seines Publikums, Überraschung garantiert!