Hinter exotischen Klangfarben und unvergesslichen Melodien verbirgt Puccinis verführerische Partitur der Madama Butterfly eine geradezu schneidende Tragik, die den Hörer mitten ins Herz trifft. Es ist eine klassische Liebesgeschichte, die sich nie bewegt, eine tragische Romanze, die einen in ihrer ganzen Intensität mitreißt. Die Oper, die authentische japanische Musik mit üppigen europäischen Harmonien und Orchestrierungen verbindet, ist eine unwiderstehliche Fusion von Ost und West.
Puccinis Oper feiert ihr Festivaldebüt in Glyndebourne erst 2018. Regisseurin Annilese Miskimmon schuf hierfür eine nachdenklich stimmende Produktion, die die ursprüngliche Kulisse der Jahrhundertwende auf die 1950er Jahre aktualisiert und sich den dunkleren politischen und emotionalen Strömungen eines Werkes stellt, das anerkennt, dass es einige Barrieren gibt, die zu hoch sind, als dass sie von der Liebe überwunden werden könnten. Diese Liebesgeschichte hat keine Chance auf ein glückliches Ende.