„The Tyndall Effect“ ist eine fesselnde Sammlung von Werken der gefeierten Komponistin Gráinne Mulvey. Inspiriert durch das bemerkenswerte Vermächtnis von John Tyndall, einem Physiker, Forscher, Dichter und kulturellen Ikone, schlagen Mulveys Kompositionen eine Brücke zwischen Musik und Wissenschaft und sind eine Hommage an Tyndalls bahnbrechende Beiträge zur Klimawissenschaft, Molekularspektroskopie und Bakteriologie. John Tyndall, geboren in Leighlinbridge (Irland) wurde für seine faszinierenden Vorträge an der Royal Institution und seine bahnbrechenden wissenschaftlichen Arbeiten gefeiert, die den Weg für die moderne Nanowissenschaft und die Quantenrealität ebneten. Tyndall, der als „Poet der Wissenschaft“ bekannt ist, hat seine anschaulichen Beschreibungen von Naturphänomenen nun in ein eindrucksvolles musikalisches Erlebnis verwandelt. „The Tyndall Effect“ enthält sechs Stücke, die jeweils Aspekte von Tyndalls umfangreichem Werk und seinen Leistungen widerspiegeln: „Diffractions for Orchestra“ (2014) eröffnet die Sammlung und ist von Tyndalls Vorlesungen über Klang und Licht inspiriert. Das Stück entwickelt sich aus einer Kakophonie von ‚weißem Rauschen‘ in verschiedene harmonische, rhythmische und klangliche Elemente, die den Prozess der Beugung widerspiegeln. „Interference Patterns“ (2014) fängt die Essenz von Tyndalls Erforschung der Beugung ein und entfaltet sich als Variationen über ein Grundthema, das sich durch verschiedene Register und harmonische Spektren bewegt. „LUCA“ (2017) reflektiert über den letzten gemeinsamen Vorfahren (Last Universal Common Ancestor) und ist ein Echo auf Tyndalls Unterstützung von Darwins Evolutionstheorie. Das Stück geht von chaotischen Clustern zu thematischen Gesten über und symbolisiert die Verbundenheit allen Lebens. „Calorescence“ (2013) ehrt Tyndalls Begriff für die Emission von sichtbarem Licht aus Materie, die Infrarotenergie absorbiert. Dieses Klavierstück verwandelt amorphes Material in melodische und harmonische Inhalte und erforscht den Prozess der musikalischen Erzeugung. „Sun of Orient Crimson with Excess of Light“ (2020) ist inspiriert von Tyndalls poetischen Reflexionen über die Natur. Das Stück kombiniert Live-Klavier mit gesampelten und bearbeiteten Klängen und beschwört die majestätische Landschaft herauf, die in Tyndalls Gedicht „A Morning on Alp Lusgen“ beschrieben wird. Die Sammlung gipfelt in dem Cellokonzert „Excursions and Ascents“, das auf Tyndalls Bergsteigerabenteuer zurückgeht. Das Konzert, das vom RTÉ National Symphony Orchestra of Ireland in Auftrag gegeben wurde, schildert den Aufstieg eines einsamen Entdeckers durch Dialoge zwischen dem Solisten und dem Orchester, reflektierende Abschnitte und eine abschließende Darstellung von Gletscherlandschaften.