Der Operettenliebhaber Barrie Kosky hat mit Offenbachs subversiver und urkomischer Umkehrung des Orpheus-Mythos bei den Salzburger Festspielen im Sommer 2019 phänomenale Erfolge gefeiert. Kosky schuf eine furiose, humorvolle Inszenierung mit extravaganten Kostümen in einer glitzernden opulenten Kulisse und einer buchstäblich teuflischen Choreografie. Für die Dialoge fand er eine beeindruckend geniale Lösung: Sie werden nicht von den Sängern, sondern vom brillanten deutschen Schauspieler Max Hopp (als John Styx) regelrecht zelebriert.
Die grandiose Besetzung besticht sowohl durch virtuosen Gesang als auch hinreißend komödiantisches Schauspiel, allen voran von der amerikanischen Koloratursopranistin Kathryn Lewek (Eurydike), der schwedischen Mezzosopranistin Anne Sofie von Otter (als strenge L'Opinion publique) und dem österreichischen Bassbariton Martin Winkler (als närrischer Göttervater Jupiter). „Höllisch gut“ titelte die NMZ und das Kulturmagazin ttt resümierte: „Die Neuerfindung der Operette.“