Die Uraufführung des „Freischütz“ 1821 in Berlin zählt zu den bedeutendsten Ereignissen der deutschen Operngeschichte. Nicht zufällig fand sie am 18. Juni statt, genau sechs Jahre nach Napoleons Niederlage in Waterloo. Das Ereignis wurde nach Jahren erniedrigender ausländischer Besetzung allgemein als eine Art Wiederbestätigung der deutschen Nationalkultur angesehen. Gleichzeitig war „Der Freischütz“ der erste deutschsprachige Opernerfolg seit Mozarts „Die Zauberflöte“ (1791) und die erste große Leistung der vom Komponisten Carl Maria von Weber selbst angeführten Nationalopernbewegung.
Mit Marek Janowski tritt nun einer der führenden Opernfachleute an, um Webers Hauptwerk nicht weniger als eine Referenzeinspielung des 21. Jahrhunderts angedeihen zu lassen: Mit einer sensationellen Besetzung, die u.a. Lise Davidsen und Andreas Schager umfasst sowie einem glänzend disponierten hr Sinfonieorchester und MDR Rundfunkchor, gelang Marek Janowski eine ebenso zeitlose wie zeitgemäße Interpretation, die auch in Jahrzehnten noch als Glanzleistung wahrgenommen werden wird.
Die Originaldialoge wurden in dieser Einspielung durch kurze Erzähleinschübe aus der Feder von Katharina Wagner und Daniel Weber ersetzt, die dem Hörer, der die Oper nicht visuell begreifen kann, die Handlung vor Augen führen soll. Mit Peter Simonischek und Corinna Kirchhoff konnten auch hierfür Spitzen-Schauspieler gewonnen werden.