"MARÍA DE BUENOS AIRES hat mich zu einem inneren Frieden geführt, einer partiellen Ruhe, die meine Art, mich der Musik zuzuwenden, verändert hat. Ich bin zum Höhepunkt meines damaligen musikalischen Lebens gekommen." (Astor Piazzolla) Piazzolla selbst hat seine "Operita" (wie er das Stück bezeichnete) María de Buenos Aires mit dem Tango und seinen historischen Höhen und Tiefen gleichgesetzt; und es ist dies wahrscheinlich auch die primäre Verständnishilfe für die inhaltliche Rezeption des Stückes. Daneben freilich steht eine Musiksprache, die in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, ja in der Szene der Neuen Musik insgesamt einzig dasteht. "Dabei habe ich etwas gelernt: geduldig zu sein, selbstkritisch, die Reflexion neben der Leidenschaft zu koordinieren. Jetzt wird mir gesagt: ›Das ist ein anderer Piazzolla‹, und es ist nicht so; ich bin der gleiche, aber ich bin zu einer Synthese gekommen." (Astor Piazzolla) Das Beethoven Orchester Bonn unter der Leitung von Christian Sprenger hat in Kooperation mit dem Deutschlandfunk Kultur und mit einem begeisternden Sänger-Ensemble Piazzollas selten gespieltes Stück so mitreißend eingespielt wie nie zuvor gehört.