Mit Il tabarro schuf Puccini den ersten Teil seines Opern-Triptychons Il trittico, außerdem bestehend aus Gianni Schicchi und Suor Angelica, mit dem er nicht zuletzt Wagners "Ring"-Tetralogie zu parodieren und ins Gegenteil zu verkehren suchte, indem er in Il trittico drei völlig inkohärente Kurzgeschichten zusammenspannte.
Erneut emigrierte der Komponist bei Il tabarro virtuell nach Frankreich, dem er sich schon mit La Bohème und Manon Lescaut thematisch gewidmet hatte. Mehr als in diesen beiden Opern spiegelt sich diese Affinität nun auch in der Musik, die französisches, nachgerade impressionistisches Parfüm verströmt. Der 1918 uraufgeführte Einakter blieb eine der am seltensten gespielten Opern Puccinis, was man aber kaum der fantastischen Musik anlasten kann, eher schon der wenig geglückten, tragischen Handlung.
Bertrand de Billy schafft es, mit einem hochkarätigen Sängerensemble die musikalisch spannungsgeladene Partitur zupackend umzusetzen. Der fantastische Tenor Johan Botha stand zum Zeitpunkt der Aufnahme im Jahr 2010 am Höhepunkt seiner Karriere.
Die Ausstattung dieser CD-Veröffentlichung ist famos und umfasst u.a. ein sorgsam ediertes Booklet mit dem kompletten Libretto in mehreren Sprachen.