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Niemand wusste etwas über Strigoii („Geister“). Das Manuskript zu dieser Kantate, die sich nahe an der Grenze zur Oper bewegt, war zusammen mit anderen persönlichen Gegenständen Enescus in den Wirren des Ersten Weltkriegs verlorengegangen. Vom Direktor des Enescu-Museums zurückgekauft, entpuppte es sich als eine veritable „Zettelwirtschaft“ von überwältigender Unüberschaubarkeit.
Um begreiflicher zu machen, wie Strigoii entstand, war es notwendig, das Manuskript zu dechiffrieren und neu aufzubauen. Enescus Annäherung an Strigoii im Jahre 1916 war das Ergebnis einer bereits länger andauernden Bewunderung für den rumänischen Nationaldichter Mihai Eminescu, die bis zum Ende des Lebens des Komponisten beibehalten werden sollte. Während Eminescu in seinem gleichnamigen Gedicht einige Ähnlichkeiten mit der deutschen Schauerromantik von Novalis oder Tieck aufweist, zeigt Enescu in Strigoii seinerseits stilistische Affinitäten zu Komponisten wie Alexander von Zemlinsky oder dem jungen Alban Berg.
Mit Interpretinnen und Interpreten wie Rodica Vica oder Bogdan Baciu sowie dem Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin ist das Album exzellent besetzt, sodass die Weltpremiere dieses höchst interessanten Stücks sogleich auch eine Referenzeinspielung erfährt.