Das Klavierquintett op. 18 aus dem Jahr 1944 von Mieczys?aw Weinberg ist eines der intensivsten Kammermusikwerke seiner Zeit, außerdem ein hervorragender Einstieg in seine musikalische Welt. Da liegt die Idee einer Transkription nah: Weinberg arrangierte mehrere seiner eigenen Werke für Kammerorchester und auch die Streichquartette seines Mentors Schostakowitsch haben als „Kammersinfonien“ eine geradezu gleichberechtigte Stellung im Katalog Dmitri Dmitrijewitschs. Die von Mathias Baier erstellte Fassung für Kammerorchester knüpft an diese Tradition an und unterstreicht Weinbergs lange verkanntes Talent für ausdrucksstarke Melodien voller Melancholie, jedoch bar jeder Sentimentalität.
Ergänzt wird das Album durch die beiden „Kinderhefte“ op. 16 und op. 19 für Klavier, die ebenfalls kurz vor Kriegsende entstanden. Elisaveta Blumina, Expertin für „vergessenes“ und „verfolgtes“ Repertoire des 20. Jahrhunderts, spielte die beiden Zyklen bereits 2008 für den Deutschlandfunk ein. Sie liegen nun erstmals auf Tonträger vor.