So gut wie jeder Klassikliebhaber kennt Carl Maria von Webers wegweisende Oper Der Freischütz, die nachfolgende Euryanthe hingegen noch immer nur die eingeschworenen Opernliebhaber.
Dies mag am wenig überzeugenden Libretto der Oper liegen, doch angesichts der hohen musikalischen Qualität des Werks erscheint die Geringschätzung doch nicht angebracht. Euryanthe war Webers ehrgeizigstes musikalisches Projekt. Die Komposition ist ähnlich zukunftsweisend wie schon bei Der Freischütz und hat eine größere Aufmerksamkeit wahrlich verdient.
Robert Schumann äußerte sich zu Webers Euryanthe wie Folgt: „Eine Kette glänzender Juwelen vom Anfang bis zum Schluss. Alles höchst geistreich und meisterhaft.“
Die Rezeptionsgeschichte zeigt, dass Webers Euryanthe noch in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts viel gespielt wurde. Die Vernachlässigung dieser Oper ist im Wesentlichen ein Phänomen aus der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg. Seit vielen Jahren gab es keine Neu-Einspielung, und so ist die nun vorliegende, exzellente Interpretation, aufgezeichnet in bester und zeitgemäßer Klangqualität vom österreichischen Rundfunk, sehr zu begrüßen.