„Mit wahrem Vergnügen habe ich gestern einer freundschaftlichen Probe der von meinem Zögling Herrn Carl Maria von Weber komponierten Oper ‚Peter Schmoll und seine Nachbarn‘ beigewohnt und kann nicht anders, als [...] diesen meinen lieben Zögling der ganzen musikalischen, gefühlvollen Welt zur besten Aufnahme zu empfehlen.“ (Johann Michael Haydn, 1802)
Der "Empfehlungsbrief" von Carl Maria von Webers musikalischem Mentor half nichts: Webers komische Oper Peter Schmoll und seine Nachbarn wurde zu Lebzeiten des Komponisten wahrscheinlich nicht aufgeführt. Bis heute ist die Oper, deren musikalische Nummern zwar vollständig überliefert sind, deren Dialoge aber als verschollen gelten, eine ausgesprochene Rarität geblieben und wird nur sehr selten aufgeführt, geschweige denn eingespielt.
Musikalisch ist diese Vernachlässigung des Stücks nicht nachvollziehbar: Neben der kunstvollen und eigenständigen Ouvertüre findet sich in Peter Schmoll eine bunte, unterhaltsame Abfolge von insgesamt 20 Nummern, wie sie in den damaligen Singspielen üblich waren. Immer wieder blitzt bereits der vor allem auf dem melodischen Einfall beruhende „typische“ spätere Klang Webers hervor, wie man ihn aus dem ab 1817 entstandenen Freischütz kennt und liebt.
Mit u.a. Paul Armin Edelmann und dem Radio-Symphonieorchester Wien des ORF unter der brillanten Leitung von Pultveteran Roberto Paternostro erhält diese hörenswerte Oper die erste Neu-Einspielung seit sage und schreibe 26 Jahren in einer bislang nicht dagewesenen, herausragenden Qualität.