In Dohnányis frühe Erfolgsjahre fällt die Komposition seiner Sinfonie Nr. 1 d-Moll op. 9. Unter allen Einflüssen der spätromantischen Tradition ist hier einmal mehr eine Prägung durch die Musik von Brahms zu erkennen.
Dohnányi formt daraus eine Art frühen Neoromantizismus, der als Fortsetzung des 19. Jahrhunderts unter Umgehung der beginnenden Moderne des 20. Jahrhunderts zu sehen ist. An Mahler und Richard Strauss gemahnt auch die souveräne Handhabung des groß besetzten Orchesters, in der viele reizvolle Details hervorstechen, die hohen Anteil an der Qualität des Werkes haben. Die "Symphonischen Minuten" op. 36 entstanden 1933 im Zusammenhang mit der Idee zu einem ungarischen Tanzspiel.
Mit diesem Album startet Capriccio eine Reihe von Neuproduktionen der durch und durch spannenden und bislang viel zu wenig beachteten Musik des ungarischen Komponisten, der übrigens der Großvater des gleichfalls berühmten Dirigenten Christoph von Dohnányi war.