Mit der Uraufführung der mehr als 100 Jahre zuvor entstandenen Sinfonie Nr. 1 in E-Dur von Hans Rott wurde die Musikwelt 1989 auf einen bis dahin sogar den meisten Experten nicht oder nur namentlich bekannten Komponisten aufmerksam. Zu seinem Freundeskreis gehörten die etwas jüngeren Kollegen Mahler und Wolf. Bruckner ist neben Wagner das wichtigste Vorbild für Rotts sinfonischen Erstling. Die Sinfonie ist das Summum Opus, dass der knapp 20-Jährige hinterlassen hat, sein erstes und letztes vollendetes Großwerk. Es ist die Synthese dessen, was er bis dahin erschuf und ein Versprechen auf eine Zukunft, die aufgrund tragischer Umstände nie eingetreten ist: Rott erkrankte psychisch schwer und verbrachte den Großteil seines Lebens im Sanatorium, wo er schließlich an Tuberkulose verstarb.