Ferruccio Busoni war fraglos das, was man ein echtes ‚Wunderkind‘ nennen darf. Seine erstaunliche Reife als jugendlicher Pianist lässt sich nur indirekt durch Zeitzeugenberichte belegen; in seinen frühen Kompositionen kann man allerdings die erstaunliche Beherrschung des Klaviers unmittelbar überprüfen.
Noch bevor er einen systematischen Unterricht in diesen Disziplinen genossen hätte, weisen seine frühen Werke einen erstaunlich sicheren Instinkt für Stimmführung und Kontrapunkt auf. Busoni-Kenner werden in seinen frühen Klavierwerken unerwartete Parallelen zu den Werken der Reifezeit entdecken; der Musikliebhaber darf sich an einer Fülle von Klavierstücken erfreuen, von denen zumindest einige den Vergleich mit Schumann, Mendelssohn, Reinecke und Grieg nicht scheuen müssen, obwohl es sich um Werke eines 11- bis 17-jährigen handelt.