Vor 100 Jahren, am 2. Oktober 1920, starb der Kölner Komponist Max Bruch. Seine Lebenszeit (immerhin stolze 82 Jahre) umfasst ein wichtiges Stück Zeitgeschichte, das vom wissenschaftlichen Fortschritt, der Industrialisierung und großen gesellschaftlichen Umwälzungen bestimmt war. Diese Entwicklungen spiegelten sich auch in der Kunst nach der Jahrhundertwende wider, wo die Bühnenskandale und klanglichen Veränderungen Strawinskys und Schönbergs die Grenzen des Machbaren für immer verschoben.
Max Bruch begegnete den Wandlungen seiner Zeit stoisch und unverrückbar wie ein Fels: konservativ, patriotisch und vor allem bedingungslos der Romantik verpflichtet. Die vorliegende Aufnahmen entstanden während eines Jubiläumskonzerts in Halle und rücken neben der bekannteren „Suite nach russischen Volksmelodien“ auch sein selten gespieltes Konzert für zwei Klaviere und Orchester in den Fokus.