Es hat mehrere Jahre gedauert, bis Frank Martin seinem tief empfundenen Bedürfnis nach der Komposition eines Requiems folgte: „Was ich hier versucht habe auszudrücken, ist der klare Wille, den Tod anzunehmen, den Frieden mit ihm zu machen“. Das Requiem entstand 1971/72. Martin nutzt dabei nicht nur die ganze Bandbreite des Orchesterklangs aus, sondern auch alle Möglichkeiten des Zusammenwirkens der Vokalstimmen. „Otcenas“ (dt. „Vaterunser“) von Leos Janacek ist hingegen kein Werk konventioneller religiöser Innigkeit. Den tschechischen Komponisten interessierten die sozialen Aspekte mehr als theologische Überlegungen.