Wenn der Komponist Gustav Mahler auf Beethoven zu sprechen kam, erschauderte er vor Ehrfurcht, als Dirigent indes betrachtete er dessen Partituren vor allem als Herausforderung: Material, das an die Orchester und Säle der Gegenwart anzupassen war. Die Klangbalance des klassischen Orchesters existierte nicht mehr, und eine Rückkehr zu den alten Besetzungsstärken stand angesichts der neuen großen Konzertsäle nicht zur Diskussion. Die Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz hat unter der Leitung von Michael Francis sämtliche „Retuschen“ von Beethoven-Werken durch Mahlers Hand aufgenommen und offenbart damit einen faszinierenden „spätromantischen“ Blick auf den Bonner Komponisten.