Herbert Kegel wird seit Lebzeiten vor allem in Japan als eine der wichtigsten Dirigentenpersönlichkeiten des 20. Jh. verehrt. In seinem Heimatland hingegen wurde er stets mit einiger Skepsis betrachtet – vor allem aus politischen Gründen in der Zeit der DDR, als Herbert Kegel sich zu einem der großen Querdenker und Querköpfe in einem weitgehend gleichgeschalteten Kulturbereich entwickelte.
Sein Freitod im Jahr 1990 war kaum mehr als eine Randnotiz im Feuilleton des frisch wiedervereinigten Deutschland, und Kegels Name steht deswegen heute auch als Mahnmal dafür, was der sogenannte „Musikbetrieb“ und eine staatlich regulierte Kulturpolitik anrichten kann.
Kegels Interpretationen hingegen sind Legende! Sie zeichnen sich durch eine ungeheuer akribische Genauigkeit, Transparenz und Durchhörbarkeit aus, die ihresgleichen sucht.
Zu seinen zeitlosen Großtaten gehört unzweifelhaft auch der seinerzeit erste Beethoven-Sinfoniezyklus in Digitaltechnik, der in dieser Box komplett inkl. Tripelkonzert und Chorfantasie vorliegt. Poesie und Klarheit von Beethovens Partituren sind selten besser zur Geltung gekommen.
Dies wird ergänzt durch Werke von u.a. Brahms, Gluck, Wolf-Ferarri, Glinka, Grieg und Sibelius.