Der “Erzmusikant” Sándor Végh war einer dieser wenigen Dirigenten, die das gewisse Etwas hatten. Was auch immer er in Angriff nahm – ganz besonders mit seiner Camerata Salzburg, seine Interpretationen waren stets durch und durch musikalisch, leicht und spannend. In seinen Händen klang selbst jedes Mozart "Gebrauchsmusik-Andante" wie ein gebündelter Geniestreich. Dass dies eben nicht nur bei Mozart so war, beweisen die Aufnahmen von der Wiener Klassik bis hin zur Neuen Wiener Schule und darüber hinaus. Sándor Véghs Schubert Sinfonien sind voll spontan genialer Überraschungen, seine Verklärte Nacht tongewordene romantische Klangpracht, sein Bartók ein idiomatisch-einfühlsamer Traum.