Bruckners dritte Sinfonie war eine schwierige Geburt und blieb auch noch lange über Bruckners Dasein hinaus ein Problemkind. Die erste Aufführung war eine veritables Fiasko für den Komponisten. Da half auch nicht der Enthusiasmus eines jungen Gustav Mahler, der sich gleich an einen Klavierauszug machte. Es ist das – ursprünglich – längste, das am meisten überarbeitetes Orchesterwerk. Sie gilt als die „wagnerischste“, und – gleichermaßen (und nicht ohne Widersprüchlichkeit) – die erste wahrhaft „brucknerische“ Sinfonie. Bruckner selbst fand hingegen die hier präsentierte dritte (!), straffere Bearbeitung „unvergleichlich besser“ als alle anderen Fassungen zuvor. Ob dem wirklich so ist, mag man nun selbst entscheiden.