Während das Requiem von Fauré ein Monument der französischen Kirchenmusik ist, ist Gounods Messe de Clovis weit weniger bekannt. Sie wurde ab 1891 als Hommage an Chlodwig komponiert, der wie Jeanne d'Arc nach der Niederlage Frankreichs im Deutsch-Französischen Krieg von 1870 zu einer ikonischen Figur geworden war. Die beiden Werke haben einen nachdenklichen und intimen Charakter, der den Eindruck einer Rückkehr zur Reinheit des gregorianischen Gesangs erweckt, was jedoch dem jubelnden Charakter von Faurés Requiem keinen Abbruch tut: „Dieser warme, üppige Klang führt zu einer Erhebung des Geistes", so Hervé Niquet. Das Werk ist hier in der Fassung von 1893 eingespielt, in der weder Violinen noch Holzbläser verwendet werden; eine spätere Fassung mit vollem Orchester wurde im Juli 1900 veröffentlicht. O salutaris von Louis Aubert für Sopran, Violine, Harfe, Orgel und Chor und L'Adagio für Violine und Orgel von André Caplet vervollständigen dieses Programm.