„Wenn ich die Bach-Suiten spiele, habe ich plötzlich das Gefühl, Giacomettis Hände zu sehen, die unablässig den Ton formen, bis ein Gesicht entsteht. Die Auseinandersetzung mit den Bach-Suiten ist sehr eng mit diesem Gefühl verbunden. Man muss tief in die Saite eindringen, um die Phrase zu gebären, um sicherzustellen, dass sie richtig atmet: eine Phrase, die ständig im Werden begriffen ist, die sich unaufhörlich selbst erschafft und neu gestaltet. Ich habe lange gewartet, bevor ich diese Suiten aufgenommen habe. Dann, eines Tages, oder besser gesagt, einer Nacht, fing ich an. Und dann war da noch die Begegnung mit Sarah Moon. Als ich zum ersten Mal die Sehnsucht verspürte, die Bach-Suiten aufzunehmen, träumte ich ständig von ihren Bildern; denn immer, wenn ich sie anschaue, denke ich an die Erschaffung der Welt, die Teilung der Wasser, das Erscheinen der Erde, alles vor dem Beginn der Geschichte.“ Sonia Wieder-Atherton