‚Joseph Haydn liebte es nicht nur, sein Publikum zu überraschen, er liebte es auch zu lachen‘, schreibt Christian Moritz-Bauer in der Einleitung zu diesem sechzehnten Teil der Haydn-Gesamteinspielung Haydn2032. Ein Beispiel dafür ist der falsche Schluss der 1788 komponierten Sinfonie Nr. 90: Die Musik scheint den letzten Akkord erreicht zu haben, doch nach einer Pause setzt der Satz wieder ein und endet mit einer kraftvollen Coda. Ein weiteres Beispiel für Haydns schelmischen Humor ist das berühmte Andante ‚mit dem Trommelschlag‘, das die ‚Überraschung‘ der Sinfonie Nr. 94 bildet, ein Fortissimo-Akkord, der das Publikum, das gegen Ende seiner Konzerte eingeschlafen ist, aufwecken soll... Giovanni Antonini zollt in diesem humorvollen Teil einem großen Bewunderer Haydns, Gioachino Rossini Tribut und spielt die spritzige Eröffnungssinfonie von „La scala di seta“ (Die seidene Leiter), einem Einakter aus dem Jahr 1812.